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Das Scriptorium
Dieses pädagogisch umgestaltete Klassenzimmer ist bereits im achten Jahr erfolgreich von Prof. Dr. Erika Brinkmann (PH Schwäbisch Gmünd) an der Klösterleschule institutionalisiert und wird von Schülerinnen und Schülern außerordentlich gerne besucht. An drei Nachmittagen in der Woche bekommen die Erst-
Zunächst stempeln die Kinder ihren Scriptoriumsausweis, tragen das jeweilige Datum ein und bestätigen ihre Anwesenheit durch eine Unterschrift in einem Buch. Anschließend widmen sie sich angefangenen Arbeiten oder suchen sich eine neue Herausforderung wie beispielsweise das Schreiben mit dem Glasfüller oder Tinte und Feder. Vorlagen zu verschiedenen Schriften verlocken die Kinder, altdeutsche Schriften aber auch chinesische Zeichen zu erproben. Individuell verfasste Texte werden immer wieder gerne am Computer abgetippt. Eine sinnvolle Möglichkeit, den Text nach einer Schreibkonferenz inhaltlich und orthografisch zu überarbeiten und mit Schrift und Farbe zu experimentieren. Pädagogisch sinnvolle Lernprogramme helfen den Mädchen und Jungen einen spielerischen und attraktiven Zugang zur Schrift zu finden. Ein unverzichtbares Inventar ist der Scriptoriumsbriefkasten. Er bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, untereinander in Kontakt zu treten, mit fiktiven Figuren aus einem Buch, einer Fernsehserie oder ihrem Lieblingsstar, aber auch um das Lesen als notwendiges Alltagsinstrument zu erleben. Natürlich erhalten die Briefschreiber auch immer eine Antwort. Viele Kinder suchen einen ruhigen und gemütlichen Ort, um ihre Briefe vorsichtig zu öffnen und gespannt darin zu schmökern. Die Leseecke kann solch ein Platz sein. Sie bietet Sitz-
Die Scriptoriumbesucher lernen von-
Das Scriptorium ist somit eine Sprachwerkstatt, die Mädchen und Jungen zur Auseinandersetzung mit Schrift auffordert und zum Lesen anregt. Sie eröffnet und begleitet in einer pädagogisch gestalteten Umgebung individuelle und erfahrungsorientierte Lernsituationen, die vom persönlichen Interesse der Kinder ausgehen. In Rechtschreibgesprächen wird der „harte Brocken des Tages“ besprochen. Im Sinne von Christa Erichson wird ein bestimmtes Wort näher betrachtet und Wortschreibungen der Kinder gesammelt und diskutiert. Dabei entwickeln und intensivieren die Schülerinnen und Schüler ihre Fach-
Gemäß dem Bildungsplan für die Grundschule 2004 in Baden-
Mit der Lese-
• Die Kinder haben die Möglichkeit, über eine Vielfalt von Angeboten und Herausforderungen individuelle, interessegeleitete Zugänge zum Lesen und Schreiben und unterschiedliche Umgangsweisen mit Schrift zu finden.
• Die Studierenden und die Referendarinnen, beziehungsweise Referendare, haben die Möglichkeit, sich auf einzelne Kinder einzulassen, deren individuelle Lernprozesse zu begleiten, zu unterstützen und mit ihnen gemeinsam produktive Lernsituationen zu gestalten und zu reflektieren.
• Für Lehrerinnen und Lehrer bietet das Scriptorium die Möglichkeit, alternative Unterrichtsformen und –materialien über eigene Anschauung kennen zu lernen und zu erproben.
Produktive Begegnungen, von Kleinen und Großen, von Könnern und Lernenden, vom Individuellen und Gemeinsamen und nicht zuletzt von Theorie und Praxis stehen dabei stets im Vordergrund.